Anfang Mai 2006

Bilder vom Flugbetrieb und der Eichung von Martin Austen's Thermikerkenner zu seinem ersten Alleinflug:

Bilder vom Fliegen in den Alpen von Christoph Schwaiger:
Pinzgau Kreuzjoch Ötztaler Alpen Ötztaler Alpen
Gr. Rettenstein Cockpit Zweifachendanflug Thomas B / ASW20

Die Flüge der vereinsinternen Wertung von 23.04. bis 07.05.2006:

Bild erstellt mit SeeYou

Bericht von Christoph Schwaiger zu den Flügen von 06.05. und 07.05.2006:
Am Samstag herrscht im Westen ziemlich schlechtes Wetter, aber östlich des Inntals könnte es ziemlich gut werden. Ich wage einen tiefen Einstieg in die Alpen und komme an der Steinplatte (1) in Gipfelhöhe an. Hier geht es aber schon sehr gut und auf dem Weg nach Osten werden die Bedingungen mit jedem Kilometer besser. Über Zell am See (2) fliege ich Richtung Dachstein (3). Von hier ab geht es am Alpenhauptkamm entlang bis nach Trieben (4). Dies war mein Ziel, denn so weit im Osten war ich noch nie. Da die Luft aber schon sehr diesig ist und im Funk auch viele über Schauer im düsteren Westen jammern, wende ich und am Hauptkamm entlang geht es nun bei Traumbedingungen und Basis bis 3600m Richtung Pinzgau (2). Hier sehe ich allerdings, dass mein Heimweg komplett mit Schauern versperrt ist und die Wolke nahe des Pass Thurn fängt auch noch an zu graupeln als ich unter ihr angekommen bin. Bis auf 2200m bin ich herunter und bastle mich wieder nach Osten und höher. Ich will aber auf jeden Fall noch mal weiter östlich und dort geht es wieder relativ gut bis südlich des Dachstein (3). Zurück gleite ich am Steinernen Meer entlang (5). Neben einem Schauer über Saalfelden kann ich noch mal bis zur Basis steigen und die Höhe reicht um nach Hause zu gleiten. Fazit: Obwohl ich noch nie so viele Schauer bei einem Flug gesehen habe konnte ich sogar meine persönliche Maximalstrecke auf 568km steigern.

Am Sonntag dann sieht es im Westen gut aus und obwohl der Osten nicht so toll sein soll will ich nicht schon wieder ein hässliches Jojo fliegen, sondern melde mein im Winter geplantes 500km FAI Dreieck (siehe auch hier) an. Über den Einstieg am Schwarzenberg (6) geht es dieses mal an der Nordkette entlang an Innsbruck (7) vorbei wieder Richtung Engadin hinter Thomas Hesse im Kestrel her (eine Wendelsteinschleppzeit Vorsprung). Wie immer steigt hier die Wolkenuntergrenze und bei Basishöhen um die 3600m geht es zur ersten Wende am Reschensee (8). Auf dem zweiten Schenkel fliege ich (/wir) über die Ötztaler (9) und Tuxer Alpen (10) ins Pinzgau. Die Basis sinkt bereits auf unter 3000m und ab Zell am See sieht es ostwärts (wie erwartet) nicht mehr gut aus. Eigentlich gibt es hier nahezu keine Sonneneinstrahlung mehr und fast ausschliesslich zerfetzte Wolken, die auf wenig Thermik hoffen lassen (Thomas ohne Aufgabe im Logger beschliesst nach Hause zu fliegen). Einige schon sehr dunkle Wolken überzeugen mich aber doch noch und unter Inkaufnahme einiger Umwege, einem Absitzer bis 2200m und dem mehrmaligen Entkommen, kurz bevor die Wolken anfangen auszuregnen, kann ich die zweite Wende knapp östlich des Tauerntunnels (11) erreichen. Am Alpenhauptkamm entlang geht es zurück bis Zell am See (2). Endlich sehe ich wieder mehr Sonne und es lassen sich hier gar noch mal mehrere gute Bärte ausgraben. Über den Pass Thurn fliege ich zu einer Wolkenbank westlich der Hohen Salve. Bei leichten Tropfen auf der Haube kann ich noch ein paar hundert Meter mitnehmen und nun geht es entspannt Richtung Schwarzenberg. Hier schliesse ich das Dreieck ab und fliege nach Hause. Fazit: Mehr als 600 Punkte (mehr als gestern wegen 30% Zuschlag für angemeldetes FAI Dreieck), das drittweiteste, angemeldete & vollendete Alpen-FAI-Dreieck im FAI-OLC Bayern und die schwierigen Bedingungen an der zweiten Wende gemeistert => der Flug freut mich gar noch mehr als der gestrige und ich kann jetzt meinen zweiten Diamanten (Streckendiamant) beantragen.