Panorama Wellenflug

Für mehr und höher auflösende Bilder siehe Fotoalbum 2009:
Bilder Wellenflug / Oberalppaß / Südseite


Bericht von Tanja Lehmann zum Wellenflug am 26.04.2009 zusammen mit Werner Schattmann im Janus:

Einstieg nach dem Schlepp am Geigelstein, gleich in einen guten Bart. Von dort dann zum Zahmen Kaiser, nach etwas Gesuche auch dort einen Bart gefunden, der uns direkt in die Kaiserwelle trägt. Diese steht deutlich hinter dem Grat. Dieses Mal war der Übergang von Bart zu Welle sehr deutlich, und wie immer absolut herrlich, wenns dann ruhig wird. Von der Kaiserwelle aus gehts dann Richtung Alpenhauptkamm. Am Gampenkogel (dank SeeYou kann man ja nachschauen) gibts die nächste Welle, von der wir direkt zum Hauptkamm springen. Auf diesem Weg gibts aber viel Saufen, wir müssen wieder fast unten anfangen, nun wirds auch etwas bockig. Wir kommen dann aber gut hoch und haben einen netten Flug übers Glocknergebiet. Auf dem Rückweg saufen wir nördlich von Zell am See ziemlich ab, halten schon nach ner Landewiese Ausschau, falls der Turbo nicht anspringt. Ein Bart bei Maishofen bringt uns wieder soweit hoch, daß wir zum Birnhorn wechseln können. Dennoch müssen wir dort erstmal am Hang rauf. Zeitweise sieht es so aus, als ob der Föhn eingeschlafen ist, die Lentis am Hauptkamm sind weg. Unser Glück ist, daß dies nicht stimmt, so schaffen wir es im zunehmenden Hangwind wieder hoch und können mit sicherer Höhe zurückfliegen.

 

Bericht von Tanja Lehmann zum Flug zum Oberalppaß (OLC) am 03.05.2009 zusammen mit Werner Schattmann im Janus:

Trotz tief vorhergesagter Basis und einiger Bedenken, ob es in den Bergen überhaupt ausreichend hebt für einen ordentlichen Streckenflug, entschließen wir uns zu starten. Nach einem kurzen Schlepp klinken wir südöstlich vom Schliersee in einem guten Bart aus. Der uns allerdings nur bis auf 1700 m bringt, dies ist die derzeitige Basis. Mit relativ wenig Höhenverlust gehts am Wallberg vorbei zum Hirschberg und nun schon auf 1900 m rauf. Weiter gehts zum Brauneck, dieses ist voller Gleitschirmflieger, deshalb halten wir uns hier nicht so lange auf. Wir entschließen uns, in Richtung Soiernspitze weiterzufliegen. Immer noch ist die Basis niedrig, das wird sie auch den ganzen Tag bleiben. Dennoch findet sich immer rechtzeitig ein Bart, um möglichst weit oben bleiben zu können. Vom Karwendel kommend fliegen wir am Wetterstein vorbei, hierbei haben wir eine super Sicht auf die Mieminger mit an der Südseite herunterhängenden Wolken. Das Lechtal hoch über die Grate springend, schaffen wir es bei Warth über den Hochtannbergpaß und ins Rheintal. Viele der Namen, die nun auf dem IPAQ auftauchen sind mir aus Kindheitsurlauben bekannt. Wir sehen die östliche Ecke vom Bodensee in der Ferne, irgendwo da unten liegt auch Vaduz. Huch, sind wir schon so weit? Damit hätt ich heute nicht gerechnet. Aber es geht noch weiter: Wir überfliegen Bludenz, haben einen hübschen Blick auf den Lüner See, es geht übers Montafon nach Bad Ragaz und Chur. Dort sehen wir zwei Adler, nicht sehr aus der Nähe, dennoch, welch ein Anblick! Wir fliegen das Rheintal rauf, bei Disentis schließlich drehen wir um. Den Rückweg fliegen wir über Davos und Klosters, schließlich am Silvretta vorbei nach Galtür. Als ich die Stadt sehe ist mir sofort klar, warum das Ganze lawinengefährdet ist. Ich bin entsetzt, wie kann man an so einem Ort eine Stadt bauen! Nun heißt es aber oben bleiben. Kurzzeitig kurbeln wir mit zwei jungen Steinadlern. Immer unter der Basis "klebend" fliegen wir an Venetberg und Tschirgant nördlich vorbei, reiten den Miemingergrat und den Karwendelgrat ab  und machen uns am Scharfreuter vorbei auf den Rückweg. Weils aber noch so gut läuft, fliegen wir noch bis Ruhpolding, bevor wir umdrehen und endgültig den Heimflug antreten. Danach steht ein 600er auf unserem Logger und wir sind sogar weiter geflogen als die Geitauer, die an diesem Tag bis zum Comer See gekommen sind.

 

Bericht von Tanja Lehmann zum Flug auf die Alpensüdseite (OLC) am 23.05.2009 zusammen mit Werner Schattmann im Janus:

Nach einem recht frühen Start, viel Rumgeeiere an der Macholdscheid, einem Fast-Absaufer am Achensee und nochmal über 45 min am Soinerngrat ohne nennenswerten Höhengewinn entschlossen wir uns, zur Arnspitze weiterzufliegen, denn dort stand eine schöne Wolke. Stand, leider, denn als wir dort ankamen, war diese weg und wir sehr tief (ca. 1500 m NN). Über Seefeld glitten wir ins Inntal raus, um Höhenreserve zu haben zum Turbo anlassen. Dieser funktionierte wie bisher immer zuverlässig und der weitere Flugweg ging um den Tschirgant herum auf der Suche nach brauchbarer Thermik. Diese fanden wir erst bei Nassereith, nun ging es wieder im Segelflug weiter und das erste Mal auf über 2600 m. Ein Abstecher zum Venetberg brachte nicht die erhofften guten Bärte, also nochmal zurück nach Nassereith und dann auf fast 3400 m. Diese Höhe ermöglichte uns die Inntalquerung ins Ötztal. Dort ging es erst etwas zäh, dann aber immer besser, über den Stubaier Gletscher und schließlich südlich am Brenner vorbei auf die Südseite. Nun mit viel besserem Wetter, die Luft war spürbar kälter und auch die Flugbedingungen viel besser. Es ging recht mühelos auf 4000 m rauf und mit wenig Kurbeln und relativ wenig Höhenverlusten im Geradeausflug auf der Südseite des Alpenhauptkamms weiter. Vorbei gings an Antholz, Sillian und bis nach Lienz, mit schönem Blick auf die Lienzer Dolomiten. Dort war wieder etwas mehr Kurbeln nötig, die Basis lag aber noch immer bei fast 4000 m, im Südosten hingegen hingen die Wolken ziemlich herunter. Dies war vermutlich der Grund, warum uns so wenig andere Segelflieger begegnet sind. Nun flogen wir wieder Richtung Heimat, von Süden her auf den Großglockner zu - was für ein Anblick! Dort hatten wir geringfügig Bedenken wegen der Hauptkammquerung, aber letztendlich war diese bei Kaprun mühelos möglich. Dort noch einmal maximale Höhe erkurbeln und dann auf direktem Weg nach Hause, das langt uns locker - dachten wir. Leider hatten wir nicht mit 50 km/h Westwind bei der Talquerung westlich Zell am See gerechnet. Nun, wenn hier so viel Westwind ist, dann war Werners Meinung, muß bei Unterwössen die Westwelle stehen. Also auf nach Unterwössen! Dies war leider ein Trugschluß, denn beim Birnhorn (Nähe Hochfilzen) war der Westwind plötzlich zu einem Nordwind geworden! Das hieß, wir waren einen unnötigen Umweg geflogen, aber nun hofften wir darauf, daß uns der Nordhang des Zahmen Kaisers wieder auf ausreichende Höhe bringen würde. Dort versuchten sich auch zwei Kufsteiner Segelflieger, wie sich aber bald herausstellte, waren dies zwei Kunstflieger, die sich immer wieder nur gerade so viel Höhe erflogen, wie sie zum Abturnen für weitere Figuren brauchten. Höher kam allerdings keiner von uns, was uns nach einer halben Stunde Hangschrubben zur Aufgabe bewogen hat. Leider hats dann doch nicht bis Antersberg gereicht, so daß wir mit Brannenburg in Sichtweite noch einmal den Turbo zogen und schließlich mit Flautenschieber-Unterstützung nach Hause flogen.