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Bilder August 2011 - Alleinflug Andreas

Bericht von Andreas Pfliegl zu seinem ersten Alleinflug am 12.August.2011:

Am 12. August war es endlich soweit. Der Tag, den jeder Flugschüler so sehnsüchtig erwartet. Mein erster Alleinflug! Ich konnte mich im Vorhinein gut auf diesen Tag vorbereiten, da die zwei Wochen vorher als Fliegerlager in Antersberg genutzt wurden! Trotz des wenig beständigen Wetters kamen wir in dieser Zeit viel zum Fliegen und hatten auch ein paar „richtige“ Schulungstage (Sturm und Regen)!

Am Freitag, den 12. August, erreichte ich nach einer erstaunlich ruhig geschlafenen Nacht schon kurz vor 9 Uhr den Platz. An diesem Tag war auch Ferienfliegen für Schüler angesetzt; deshalb war mir klar, dass ich, wenn es an diesem Tag klappen sollte, vor 10 Uhr mit dem Fliegen loslegen sollte. Tatkräftige Unterstützung bekam ich von meinen Flugschülerkollegen, mit deren Hilfe der ganze Flugbetrieb nach einer Stunde Aufbau losgehen konnte!

Um Punkt 10 Uhr hatte ich dann meinen ersten Start - noch mit unserem Fluglehrer Manfred auf der Rücksitzbank! Nach einer sehr kurzen sechsminütigen Platzrunde, in der es noch kleine Tipps gab, landeten wir auch schon wieder! Erneut am Start, schloss Manfred die Gurte auf dem hinteren Platz  und da wusste ich: „jetz is es soweit!“ Alle halfen mit, den Flieger in Position zu schieben, die Gurte anzulegen und das Windenseil einzuklinken!

Um 10:21 Uhr schloss sich die Haube „meiner“ ASK21 ! Nochmal ein kurzer Blick auf den Windsack, den Daumen hoch und in meinem Kopf hörte ich leise: „Eine ASK21, einsitzig, am Waldseil! Seil einholen!“ Von da an wandelte sich die doch merkliche Aufregung in absolute Konzentration auf das Seil, auf die Instrumente und auf die Umgebung!

Ein paar Sekunden später – nach einem problemlosen Windenstart – gleitete das Flugzeug in knapp 400m über dem Platz und die erste große Hürde war geschafft! Da ich auf Nummer sicher gehen wollte, flog ich eine große Linkskurve, bereits in Richtung Position! Dort angekommen noch ein paar Einkreisversuche und schon war es passiert! Mein Höhenmesser zeigte auf einmal 180m, aber eigentlich sollte ich noch mindestens 200m hoch sein!

Naja, Motor starten geht nicht und so musste ich gleich mal mein ganzes Gelerntes auspacken und nach der Landemeldung einen doch um einiges verkürzten Endanflug einleiten! Das Herz war zu diesem Zeitpunkt schon weit nach unten verschwunden, aber die Nerven hielten dem Druck stand und so gab es doch eine gute erste Alleinlandung zu verbuchen!

Bei diesem Flug habe ich bis jetzt einige der interessantesten Minuten in meinem Leben erlebt, da einem am Start bewusst wird, dass man ab jetzt zu 100% auf sich alleine gestellt ist und jede falsche Entscheidung oder Einschätzung der Lage sogar lebensgefährlich sein können!

Jedoch hat man in 57 vorherigen Starts gelernt, damit umzugehen und die Abläufe trainiert, um auch in einer ungewohnten Situation das Richtige zu tun! Wieder zurück am Start bekam ich einen strengen Blick zugeworfen und ich wusste sofort warum! Die Landung!!! Manfred erklärte mir noch einmal, was nicht so gut war und dann brannte ich darauf, beim nächsten Flug alles besser zu machen!

Also zum Start, rein ins Cockpit, Check durchführen, Daumen hoch und los! Ohne zu großer Anspannung und mit einer gesunden Lockerheit verlief der fünfminütige Flug ohne Probleme und die Landung war anschließend auch kein Angstfaktor mehr!

Nach dem dritten Start um 10:58 Uhr, der für die A-Prüfung nötig ist, musste ich fürs Erste meinen Segelflieger abgeben um das Ferienprogramm nicht ganz aus dem Zeitrahmen zu bringen! Am Ende des bis dahin schon sehr gelungenen Tages konnte ich noch drei weitere Flüge machen und so kam ich letztendlich auf 7 Starts und davon 6 Alleinflüge! Eine guter Schnitt!

Nach dem Putzen und Aufräumen der Flieger stand dann noch der letzte Akt des Tages auf dem Programm! Nur so viel .... meine Hände brannten und der Hintern war nass! Danke für das kalte Wasser! ;-) .

Beim Anton gab´s an diesem Abend noch Steckerlfisch und  danach fuhr ich mit vollem Bauch und immer noch nassen Kleidern, aber glücklich über meine Flüge, nach Hause!

Vielen Dank an Manfred, Jonas, Gregor, Thomas und natürlich alle Anderen, die mich bisher so super unterstützt haben!