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Für mehr und höher auflösende Bilder siehe Fotoalbum 2010:
Bilder Juni 2010 - 750km Versuch
Bilder Juni 2010 - Hammertage

Flugbericht von Christoph Schwaiger zum 750km FAI Dreieck Versuch (Flugweg s.u.):

Nach meinen letzten FAI Dreiecken (500, 540, 600, 650, 700) will ich als nächstes gerne ein 750km FAI Dreieck fliegen. Die Aufgabe ist im Logger programmiert, denn es ist sehr gute Thermik in den Alpen für den 29.06.2010 vorhergesagt.

Früh ging die Wolkenentwicklung heute los. Die Basis ist anfangs nicht üppig, aber ok. Die Thermik ist ziemlich ruppig und zerrissen, oft starkes Sinken dazwischen. Nordkette, Mieminger, Tschirgant und Venetberg werden umflogen, da dort auch mittags noch eher miese Optik herrscht. Das Unterengadin sieht gut aus, läuft aber mäßig und insgesamt komme ich bisher viel langsamer voran, als für die Aufgabe nötig.

Im Oberengadin dagegen steigt die Basis weiter an, es läuft gut und ich beschließe übungshalber meine erste Wende am Silser See kurz vor dem Maloja Paß anzufliegen. Eigentlich wollte ich 45 Minuten früher hier sein und glaube nicht mehr an die Aufgabe.

Nachdem die Optik über Livignio und Richtung Vintschgau aber spitze aussieht, will ich alpensüdseitig möglichst weit nach Osten fliegen.

An der Litzner Spitze bei Schluderns stehen 7m/s integriertes Steigen! Bei Meran sinkt die Basis zum Glück nahezu nicht und auch das Pustertal läuft wie am Schnürchen. Wenns so weiter geht, könnte das ja doch klappen ...

An der Schobergruppe und Kreuzeckgruppe wird immer die höchste, nördlichste Wolke an den Graten genommen. Das Lungauer Becken rund um Mauterndorf ist dann relativ trocken. Am Hauptkamm und meiner zweiten Wende in den östlichen Nockbergen stehen Wolken, bis dahin aber nur kurzlebige Kondensen. Die Nerven sind etwas angespannt, da es vom Katschberg bis kurz vor der zweiten Wende mit dem Steigen und oben bleiben nicht so läuft. Dann aber doch der erlösende Hammerbart und ich erreiche die Wende um 17h10, was zwar am hinteren Ende der geplanten Zeittoleranz liegt, aber eigentlich klappen müsste.

Von hier geht es die Wolkenstraße nördlich und am Hauptkamm auch wieder gut. Teils komme ich zwar etwas niedriger, aber die Querrippen der Niederen Tauern geben noch gute Aufwinde her. Die Optik an den Hohen Tauern ist ebenfalls noch vielversprechend und selbst um 18h45 sind noch 3m Bärte drin.

Richtung Gerlos ist es breit gelaufen, über dem Kreuzjoch stehen zerrissene Wolken. Ich hoffe, dass ich irgendwo da noch ein letztes mal zur Basis bei 3100m komme, dann sollte es eigentlich reichen. Leider bleibt mir der erlösende letzte Aufwind aber vewehrt, es lässt sich nichts mehr finden. Das Zillertal raus ist wie befürchtet viel Lee und im Inntal Gegenwind. Kufstein wird unerreichbar und es bleibt mir nichts anderes übrig, als auf einer frisch gemähten Wiese bei Kundl außenzulanden.

Als Martina und Thomas da sind, ist es schon dämmrig, als wir wieder in Antersbreg sind stockdunkel. Sorry wegen dem Streß, aber ich bin wenigstens stolz es versucht zu haben. Hätte ich frühzeitg abgebrochen und wäre bei besten Bedingungen nach Hause gekommen, hätte ich mich geärgert, es nicht riskiert zu haben.

Und auch wenn es nicht ganz gereicht hat, es war trotzdem ein wunderschöner Flug!

 

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