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Für mehr und höher auflösende Bilder siehe Fotoalbum 2011:
Bilder August 2011 - Mali Losinj

Bericht von Thomas Bauer vom Ausflug nach Mali Losinj, Kroatien in unserer Savage zusammen mit Hans Fritz:

Mit unserer SAVAGE nach Kroatien am 1. und 2. Sept 2011

Die Idee, die Inselwelt Kroatiens mit unserer SAVAGE zu besuchen, entstand ein Jahr zuvor beim Urlaub auf der Insel Mali Losinj mit ihrem Flugplatz in Stadtnähe.

Nachdem Bernhard Brandl mit seinem Wohnmobil von Mitte August bis Anfang September in Mali seine Zelte aufgeschlagen und er den UL-Schein frisch erworben hat, gab es einen Grund mehr die Reise anzutreten.

Die Karten und Anflugblätter wurden bestellt und Tipps von reiseerprobten Piloten (Danke an das AZF) eingeholt.

Das Wochenende vom 27. August wurde als möglicher Termin ins Auge gefasst, um mit meinem Sohnemann die Reise anzugehen.  Als der Termin näher rückte, zeichnete sich ab, dass an diesem Wochenende das berühmte Thannkosh-Tief zu uns kommen und einen sicheren Rückflug vereiteln wird. An diesem WE sind die Temperaturen über Nacht von 35 Grad auf 8 Grad gefallen!! Eine gute Entscheidung nicht zu fliegen – außerdem ist die Kartenbestellung irgendwie verschusselt worden.

Als letzter möglicher Termin wurde der 1 und 2 Sept angepeilt. Das Wetter wurde nicht gerade als CAVOK vorhergesagt, so dass ich lieber mit einem zweiten Piloten unterwegs sein wollte. Da brauchte ich nur zu erwähnen was ich vorhatte und schon war unser SAVAGE-Vielflieger Hans Fritz mit von der Partie.

Mein Plan war bis Portoroz zu fliegen, dort Zoll zu machen, zu tanken und dann den letzten Hupfer nach Mali anzugehen.

Am Vortag des Fluges ließ Hans seinen Computer mit Streckenplanungen, Flugplänen und Vorschriften und Zoll und ... heißlaufen. Überraschenderweise dürfen ULs in Portoroz erst nach vorheriger Anmeldung (14 Tage vorher) landen.  Also den Plan schnell geändert, den Flug über Udine zum tanken/Zoll geplant und den neuen Flugplan aufgegeben.

Um vom Tag in Mali noch was haben, wollten wir möglichst früh los. Also Treffen um 7 Uhr und Abflug nach Flugplan um 8 Uhr.  Der Wettercheck kurz vor dem Abflug zeigte im Bereich Zell am See und in Norditalien noch M – gegen Mittag im Bereich Triest und Istrien Gewitter. Na bravo!  Also mussten wir hoffen, dass sich der Nebel im Bereich des Hauptkamms schon verzogen hat und wir noch vor den Gewittern über dem Meer sind.

Aber jetzt erst mal rein in den Flieger und auf Richtung Süden – das Wetter immer im Auge und bereit zur frühzeitigen Umkehr.

Den ersten Teil des Fluges übernahm Hans das Steuer. Wir flogen das mir gut bekannte Gebiet am Kaiser entlang Richtung Zell am See. Hier lag der nördlich von Zell vorhergesagte Bodennebel. Wir flogen westlich vom Nebel am See vorbei und machten uns auf den Weg zur Alpenüberquerung über das Hochtor am Großglockner.  Ich kenn die Gegend vom Segelfliegen im Frühjahr und war überrascht, wie weit sich die Gletscher zu dieser Jahreszeit zurückgezogen haben.

Wir hielten Kurs auf die Lienzer Dolomiten die wir östlich in Richtung Plöckenpass umflogen. Bis jetzt verlief der Flug vom Wetter her unter strahlend blauem Himmel. Kurz vor dem Plöckenpass  sah es wolkentechnisch auf einmal nicht mehr so prickelnd aus. Wir waren leicht über den Wolken, der Plöckenpass unter den Wolkenfetzen.  Da half nur drunter zu tauchen und sich weiter zum Pass vorzutasten. Auf einmal lag der Pass vor uns – wer ihn nicht kennt: Der Pass sieht aus wie ein tiefer v-förmiger Einschnitt mit hochragenden Felswänden links und rechts. Davor steht mittendrin ein Windrad am tiefsten Punkt. Die Wolken lagen ca. 200 m über dem Pass, so dass wir eigentlich bequem durchschlüpfen konnten. Aber gefühlt wars doch sehr spannend. Die Sicht Richtung Italien war diesig, aber die Berghänge auf der anderen Seite des Passes waren sonnenbeschienen. Nachdem ich mich mehrfach bei Hans erkundigte ob er gute Sicht hat und sich sicher ist, dass nach dem Pass die Sicht gut ist – Ich sah von hinten nicht so gut ;-) überflogen wir den Pass ins enge Tal. Nach ein paar Minuten war uns die Sonne wieder wohlgesonnen und der Flug wurde entlang des Flussbettes des  Tagliamento wieder entspannt genossen. Von oben sah das Flussbett gut landbar aus und lud mit unseren Buschreifen zu einer Zwischenlandung ein. Von zahlreichen Urlaubsfahrten entlang des Flusses wusste ich, dass hier unten meterhohe Felsen auf uns warteten. Laut Navi müssten wir bald in Udine sein, zum Tanken wär das nicht schlecht. Wir rufen mehrmals Udine Airport – erhalten aber keine Antwort. Komisch – Frequenzen gecheckt – nichts. fliegen wir halt weiter Richtung Udine. Wir fliegen neben der Autobahn, an der zufällig eine Tankstelle keine 50 m neben einem Flugfeld steht – das wird unser Alternate, falls das mit Udine nix wird. Endlich sind wir laut NAVI über Udine Airport – sehen ihn aber nicht.  Auf einmal entdecken wir den Windsack und eine sich von der verbrannten Erde kaum unterscheidende Landebahn. Eine EXTRA steht an der Tankstelle, das sieht gut aus. Wir setzen im Funk Blindmeldungen ab und rollen nach der Landung zur Tankstelle.  Der freundliche EXTRA-Pilot meint wir müssten ins Casino gehen und nach Benzin fragen. Das Casino ist ein sehr gemütlicher Bau in dem sicher schon viele Feste gefeiert wurden. Eine freundliche Dame, die leider nur Italienisch kann (wir können keins), sagt uns dass sie keinen Sprit verkaufen dürfen und wir wegen Zoll nach Ronchi (Ronki) fliegen müssten. Leider finden wir den Flugplatz nicht auf unserer Karte. Gott sei dank erscheint nun der Präsidente des Aeroclub Friuli und wir können ihm auf Deutsch 20l Benzin aus dem Kanister abbetteln. Der ominöse Flugplatz Ronchi erweißt sich als der Flugplatz von Triest – nur eine viertel Stunde südöstlich von Udine.  Er weist uns eindringlich drauf hin, dass wir vor dem Einflug nach Kroatien unbedingt zum Zoll müssen – die Kroaten sollen in der Beziehung ein bisserl komisch sein. Also wieder rein in den Flieger und Richtung RONCHI.  Wir sehen die Landebahn und melden uns per Funk. Der Anflug verlief problemlos – aber irgendwie war die Bahn schon sehr gross und wurde immer grösser. Kein Wunder war das doch der Verkehrslandeplatz von Triest mit einer Bahnlänge von 3 km. Beim ausschweben zur Landung sahen wir rechter Hand einen Lufthansajet der darauf wartete, dass wir endlich von der Bahn verschwanden. Tapfer rollte unsere SAVAGE über die angewiesenen Rollwege von der Piste. Dort wartete schon das Follow ME Fahrzeug, dem unser kleiner Flieger auf dem riesigen Vorfeld brav folgte. Der Einweiser sprang aus dem Auto und fuchtelte uns mit ganz unitalienischen gymnastischen Einlagen die letzten Meter zu unserem Abstellplatz. Leicht belustigt stiegen wir aus dem Flieger und sahen uns um wo wir gelandet sind. Ein paar Fotos mit dem Tower im Hintergrund zur Erinnerung mussten einfach sein. Als wir uns zu Fuss auf den Weg zum Zoll machen wollten, holte uns unser Einweiser mit dem offiziellen Flugzeugbesatzungstransferfahrzeug ab und fuhr uns zum Hauptgebäude. Wir machten ihm verständlich was wir vorhatten, er nickte kurz und bat uns ihm zu folgen. Nachdem der Personenscanner nichts verdächtiges feststellte, bat er uns zur Erledigung der Formalitäten in sein Büro in dem gelangweilte Berufskapitäne auf ihre Abfertigung warteten. Man glaubt gar nicht was die alles Wissen wollten. Zum Schluss unterschrieb Hans als Captain und ich als Co-Pilot den Schrieb – diese Behandlung war uns dann auch die 70 € Handlinggebühr wert. Nun noch schnell zum Zoll - der Zöllner schaute uns fragend an, warf einen widerwilligen Blick auf die Pässe und liess sie auf den Tresen fallen. Die Zollformalitäten hatten wir uns anders vorgestellt. Vorbei an den popeligen Pauschalreisenden gings nochmal durch den Scanner und weiter mit einem anderen Flugzeugbesatzungstransferfahrzeug zu unserem Flieger. Tanken schminkten wir uns ab und verlegten es auf später. Die zweite Etappe übernahm ich das Steuer. Der freundliche Follow Me Fahrer zeigte uns den Weg zur Piste – die hätten wir bei der Grösse auch selbst gefunden. Während des rollens fragte uns der Controller wo wir hin wollten und ob wir einen Flugplan hätten. Wie immer bastelten wir mit unserem Englischwissen im Teamwork eine Antwort zurecht und meldeten in tiefer Überzeugung auf Englisch, dass wir natürlich einen hätten. Der musste aber irgendwie nicht in Triest gelandet sein – was nicht verwunderlich war, weil wir da auch gar nicht hinwollten. Also gaben die Profis vom Tower für die Hobbyflieger in ihrer kleinen gelben Maschine schnell einen Flugplan auf – nett. In der Zeit als wir die 3 km zu unserem Startpunkt taxieten wurde der Flugplan akzeptiert und schon standen einem Weiterflug nur noch die Starts einiger Linienmaschinen im Wege. Aber man ist ja in der Fliegerei kollegial und wir liessen die großen vor uns raus – wir hatten ja schließlich Urlaub. Wir durften entgegen deren Startrichtung starten – wahrscheinlich um so schnell als möglich aus der Kontrollzone zu verschwinden.  Uns wars recht, denn von Westen schob sich in der schwülen Luft schon eine riesige Wolkenwand auf den Flugplatz zu.

Der Weg führte uns östlich des Hafens von Triest vorbei, weiter am Ufer in der vorgeschriebenen Höhe von 100 m msl. - 300 ft msl hört sich eher nach Sicherheitshöhe an. An diesem Stück der Küste ragt das Land 100 m aus dem Meer, so dass wir 100 m über dem Meer aber gleichzeitig auf Höhe der Häuser dahinflogen. Jetzt stellte sich schön langsam Urlaubsstimmung ein. Die Blicke aufs Meer, die Sonne und das auch im Cockpit spürbare milde Klima taten ihr übriges. Der Lotse wies uns an auf die Frequenz von Portoroz zu gehen.  Als wir gerade Funkkontakt aufgenommen haben, meldete ein Flugzeug Luftnotfall, so dass wir Ohrenzeugen eines Dramas wurden. Der Motor war ausgefallen und der Pilot fand den Flugplatz Portoroz nicht. Seine Höhenangaben schmolzen mit jeder Meldung dahin, seine Stimme wurde immer verzweifelter. Seine letzte Meldung war, dass er nur noch 300 ft hoch war. Danach riss der Funkverkehr ab. Wie das ganze ausgegangen ist haben wir nicht erfahren.

Wir sind dann nachdenklich von Portoroz weiter über die VFR-Luftstrassen Richtung Pflichtmeldepunkt Polmin (Kohlekraftwerk an der Küste mit riesen Schornstein) geflogen. Auf dem Weg dorthin waren westlich von uns deutliche Schauer zu sehen – wir bekamen lediglich die starken turbulenten Ablösungen ab. Der Flug übers Meer stellte ein absolutes Highlight dar! Das Meer kam mir selten so blau vor! Der Kontrast der weissen Bugwellen vorbeifahrender Schiffe und sonnenbeschienen Kalkgesteinen – ein Traum! Das Wasser  leuchtete in allen Schattierungen von weiss über strahlendem Türkis bis dunkelblau zu uns herauf.  Ein Blick nach Osten, wo gerade die Fähre fuhr, auf der wir ein Jahr zuvor mit VW-Bus und Wohnwagen auf die Insel schipperten. Bevor wir über das Wasser flogen hatten wir im Falle eines Motorausfalls einen Plan abgesprochen.  Der Co übernimmt das Steuer und fliegt Richtung Küste oder in die Nähe von Booten, der PIC versucht den Motor wieder zum laufen zu bringen. Gelingt das Wiederanlassen nicht, setzt der PIC ab einer Höhe von 200 m über Wasser einen Funkspruch ab und zieht den Fallschirm. Es sind ja nur ein paar Kilometer übers Wasser – aber gerade dort hört man auf jeden Muckser des Motors mit besonderer Aufmerksamkeit.
Nachdem wir das rettende Ufer der Insel CRES erreichten, waren wir Landratten wieder froh festen Boden unter den Flügeln haben, Landen hätte ich bei der mit Kiefern und Gehölz dicht bewachsenen Insel auch nicht wollen. Wir folgten der Luftstrasse und PULA Information wies uns an auf Maili Information zu wechseln. Die in anbetracht der Nähe unseres Zieles wuchs die Stimmung im Fliegerchen zunehmend. Wir bekamen die Landeinfo und flogen entsprechend an. Die Landebahn hat ihren höchsten Punkt in der Mitte und fällt in beiden Richtungen ein paar Grad ab. Es sieht komisch aus, wenn man beim Anflug auf einmal das Ende der Bahn nicht sieht. Trotzdem klappte die Landung gut und wir rollten zum Abstellplatz wo wir den Flieger fest verzurrten – Bora war angesagt. Schnell ein paar Telefonate mit Bernhard, dass er uns abholen könnte und an unsere Lieben zu Hause, dass wir gut angekommen sind. Wir machten uns zwecks Formalitäten auf den Weg zum Flughafengebäude, wo wir den Diensthabenden aus seinem Büroschlaf erwecken mussten. Nachdem er wieder bei Sinnen und der Flugplan geschlossen war, gings auf zum Zoll. Auch hier wurden unsere Pässe nur nachlässig angesehen. Nur durch die Scanner durften wir diesmal nicht. Draussen wartete bereits  unser Taxi – Überraschenderweise saßen außer Bernhard auch  sein Sohn Johannes und Martin Kulp mit im Auto. Damit waren wir bereits 5 aktive  Mitglieder des FC CONODR in Mali!
Auf dem Campingplatz angekommen, wurden wir von Bernhards Frau gleich vorzüglichst mit reichlich Brotzeit und Kaffee versorgt. Wir genossen das Klima und die Aussicht aufs Meer. Nach kurzer Entspannung gings mit Bernhards Boot mit 70 PS zum Wasserskifahren aufs Meer hinaus. Nach einer kleinen Geschwindigkeitsübertretung wurden wir von der Wasserpolizei angehalten. Nachdem keiner von uns einen Ausweis noch Bargeld oder EC Karte bei sich trug, liess uns die Chefin mit dem festen Versprechen aus unschuldigen Männeraugen, in Küstennähe nur mit drei Knoten zu fahren, weiterziehen. Als erster versuchte Hans sein Glück –  er kam sofort aus dem Wasser und machte auf den Skiern eine gute Figur. Als nächster kam ich dran – das Wasser war herrlich warm. Nun zeigten die Youngsters, dass sie im Urlaub fast jeden Tag gefahren sind. So sieht das gut aus! Jetzt schnell duschen, umziehen und auf geht’s nach Mali zum Essen – Frische gegrillte Kalamari, kaltes Bier, nette Gesellschaft, eine freundliche Bedienung und angenehme Temperaturen  .... was will man mehr!  Anschliessend ein kleiner Stadtbummel und nach dem anstrengenden Tag ins Bett. Wir konnten das Zelt der Youngster nutzen, das allerdings mit einer Doppelluftmatratze ausgestattet war. Bei meinem Anfangs sehr unruhigen Schlaf fühlte sich Hans bestimmt mehr als einmal wieder in der Luft.  Am Morgen als erstes die drei Meter vom Zelt zum Meer irgendwie zurückgelegt und zum Wachwerden eine kleine Runde im lauwarmen Meer geschwommen – so sieht Urlaub aus!  Nach einem königlichen Frühstück mit allem was das Herz begehrte, machten wir uns auf zum Flugplatz. Die beiden Youngster waren bereits mit dem Auto auf dem Heimweg, so dass uns Bernhard einzeln auf dem Roller die paar Kilometer zum Flugplatz fuhr. Hans hat den Flieger schon losgebunden. Bernhard und ich als Funker, drehten eine Runde um die Inseln, wobei die meisten Fotos entstanden. Hans hat in der Zwischenzeit das Wetter gecheckt, den Flugplan aufgegeben und die Gebühren bezahlt (20 € Landegebühr ist nicht zu knapp) Schnell alle Tanks randvoll gemacht, von Bernhard verabschiedet und sich für die herzliche Gastfreundschaft bedankt. Diesmal flog Hans den Teil in Kroatien. Wir konnten uns kaum vom Anblick der Inseln losreissen. Zwischen Insel und Festland sah Hans auf einmal Delfine unter uns. Wie es sich für Touristen gehört, Bremse rein und gucken – d.h. Gas raus, Querruder rein und tiefer gehen, damit man die Tiere besser sehen kann. Wir hatten noch keine 180 ° Kurve geflogen,  schon rief uns der aufmerksame Controller von Pula Information ob wir ein Problem hätten  - OH MEIN GOTT – ich versank im Sitz – was sollen wir jetzt sagen? Hans meldete unbekümmert über Funk, dass wir Delfine gucken waren – ich wartete auf ein Donnerwetter – aber es blieb still im Funk – aus welchem Grund auch immer. Trotzdem gut zu wissen, dass die dauernde Positionsmeldungen und kontrolliert durchgeführten Flüge im Notfall für schnelle Hilfe sorgen würden. Aus den Erfahrungen beim Herflug schlauer,  waren wir mutiger und baten um einen Direktflug nach Triest – ohne lästige Umwege über die Luftstrassen. Wir flogen diesmal westlich des triester Hafens vorbei – von oben sieht das Gewirr aus bunten Containern und Schiffen des Hafens sehr geordnet aus.
Als wir unseren Lieblingsflugplatz Ronchi im Westen liegen sahen, bat uns der Controller auf 6000ft zu steigen und unseren Weg fortzusetzen. Dauernd fragte er uns wo wir sind und wo wir hinwollten – es war für uns sehr schwierig ihm die Ortschaften über die wir fliegen wollten zu nennen.  Als es uns zu bunt wurde, meldeten wir, dass wir zum Plöckenpass wollten. Von da an war Ruhe – wir meldeten uns am Plöckenpass.  Der Controller verwies uns an seinen Kollegen aus Wien. Es geht doch! Die Bewölkung Richtung Plöckenpass wurde immer dichter und wir taten uns schwer unseren Kurs bei den Ausweichmanövern zu beizubehalten. Ich hatte den Verdacht, dass Hans genau dem Strich seinen NAVIS nachflog  Der Boden zeigte keine markanten Navigationspunkte – nur bewaldete Hügerl, die sich in Richtung Norden zu hohen Bergen auftürmten. Jetzt waren wir und die Berge so hoch, dass wir nur noch an Pässen über die Kämme hätten huschen können. Gottseidank hat ja unsere SAVAGE einen Gashebel und genügend Leistung um die Wolken zu übersteigen. Über der Wolkenbasis konnten wir unseren Flug ganz bequem mit herrlichster Sicht nach vorne und unten fortsetzen. Unser geplanter Landeplatz in Lienz lag sehr sehr weit unter uns. Am Funk meldete sich wieder keiner und von Westen sahen wir die angesagte Front schon sehr nahe. Also beschlossen wir noch vor dem Wetter über den Hauptkamm zu springen und in Zell zu landen. In Zell waren wir aber immer noch so hoch, dass ich als Segelflieger es einfach nicht übers Herz brachte die schöne Höhe zu vernichten. Kurzer Wetter- und Benzincheck und wir waren uns einig wir setzen die Höhe in Strecke um. Schön langsam fing es an zu regnen und wir waren froh, die hohen Berge hinter uns zu haben. Nach einer besonders gelungenen Landung in St. Johann, tankten wir, zogen uns wärmere Sachen an und erledigten die Formalitäten beim äusserst freundlichen Tower-man.  Im Flugplatzlokal stärkten wir uns mit einem der besten Apfelstrudel die ich je gegessen hatte – serviert von einer äusserst hübschen und freundlichen Bedienung. Dem geneigten Leser wird es sicher auch bereits aufgefallen sein, dass seit den näheren Schilderungen der Bedienung nahezu jedes WE  ein Flugzeug des FC Condor in St. Johann landet.

Nachdem es zwar immer noch leicht regnet, die Sicht aber recht gut ist, starten wir in Richtung Heimat, wo wir von Gerhard Wolf – unserer guten Seele schon erwartet werden.

Abschliessend möchte ich allen, die mal eine Reise vor haben, Mut machen es einfach anzupacken.

Vor der Reise waren für mich das Thema Flugplan, Zoll und englischer Sprechfunk böhmische Dörfer. Rückwirkend kann ich sagen, Flugplan ist gar kein Thema – an jedem Flugplatz wird einem gerne beim ausfüllen geholfen – er dient auch zur eigenen Sicherheit. Zoll muss man – ist aber genau das gleiche, wie wenn man mit dem Auto über eine Grenze fährt.  Nachdem ich Hans, der mit unserer SAVAGE gut 200 h im Jahr kreuz und quer durch Deutschland fliegt, aufmerksam gelauscht hab, übernahm ich als CO den Funk. Allerdings mussten wir uns oft untereinander beraten, was die Controller von uns wollten – es kommt da manchmal ein sehr muttersprachlich gefärbtes Englisch daher, bei dem wir einige Wörter nicht verstanden.

Was sich als super erwies, ein Laptop oder Smartphone zum Wetterschauen mitzunehmen. Da kann man frühzeitig aufziehende Fronten und vorhergesagte GAFOR Einstufungen abrufen und den Flug entsprechend planen. Bzw. kann man den Urlaub besser geniessen, wenn man über das Wetter Bescheid weiss.

Es hat riesig Spass gemacht mal wieder was dazu zu lernen und abseits der ausgetretenen Fliegerpfade Neues zu entdecken.

Die Flugzeiten betrugen hin knapp 4 Stunden und zurück 3,5 h.  Bei sehr sparsamem fliegen, könnte man die Strecke ohne Tankstopp absolvieren. Allerdings ohne 30 min Reserve – und das über Wasser....

Die SAVAGE eignet sich sehr gut für Sightseeingflüge bei offener Seitentür – aber 4 Stunden auf den Gartenstühlen sind nur sehr schwer zu ertragen und das ganze am nächsten Tag wieder zurück. Nächstes mal nehm ich mir ein Polster mit.

Uns beiden hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen – wir werden bestimmt wieder mal einen kleinen Trip miteinander unternehmen.

Auf alle Fälle ist geplant, das UL im August 2012 in der Zeit vom 19. 8. bis ca. 5.9. eine Woche in Mali zu stationieren. Also auf zum Urlaub in Mali!