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Bilder Februar 2018 - Südfrankreich


 

Februar 2018 - Winch & Wave Camp 2018 CNVV Saint-Auban

Tilman Longuet-Higgins war vom 11.02.-18.02.2018 in Südfrankreich und machte seine ersten Schritte Richtung Alpensegelflug. Hier sein Bericht:

Alles begann als ich 2016 an einem Jugendleiterlehrgang teilnahm. Janik Eggler hielt einen Vortrag über Basiswissen in Leitungskompetenz und erwähnte dabei sein jährliches Camp für junge engagierte Scheinpiloten. Noch in einer Kaffeepause ging ich zu ihm und sagte: „Da will ich mitmachen“. Zuerst galt es aber noch meinen Segelflugschein fertigzustellen was meine Teilnahme um ein Jahr nach hinten verschob. Im Januar 2018 fand noch ein letztes Briefing via Skype zum Ablauf des Camps und zum gegenseitigen Vorstellen der Teilnehmer statt. Die lang ersehnte Abreise war früh morgens am Sonntag den 11.02. mit dem Auto Richtung Provence. Gleich zur Ankunft wurden wir von tollen Lenticularis Wolken empfangen, was unsere Hoffnung auf tolle Flüge ins Unermessliche steigen lies.

Am Montagmorgen (OLC) gabs ein ausführliches Briefing über die besonderen Bedingungen am Flugplatz von Saint-Auban in dem die speziellen Windverhältnisse, Anflüge und Verkehrsregeln genau erklärt wurden. Anschließend folgte schon das Wetterbriefing, starker Nordwind, in der Höhe zunehmend, perfekt für Welle. Letzte Instruktionen von Janik und Richard Paul (zweiter Trainer) folgten und schon ging es an das Aufbauen des Flugbetriebs. Die Winde war für die gesamte Woche noch nicht betriebsbereit, somit erhielten wir F-Schlepps als Alternative. Die Luft schoss mit gefühlten 0°C über den Platz als der erste Start mit Janik und einem anderen Teilnehmer raus ging. Alle beobachteten gespannt, wie der Schleppzug vom Winde verweht in der Ferne verschwand. Nach 1,5h landeten Richie und Janik mit den ersten Teilnehmern wieder und nun war ich dran. Janik übernahm den Schlepp, darüber war ich auch sehr froh, denn wir wurden vom Wind gut durchgeschüttelt. Einmal um den Platz rum geschleppt klinken wir über den Hinkelsteinen aus, direkt im Steigen des Hangwinds. Dort angekommen war der Wind nur noch durch den Versatz über dem Boden zu merken, ansonsten war es sehr ruhig. Ich durfte übernehmen und Worte meines Trainers steuerten mich an die richtigen Stellen ins Steigen. Ziemlich früh meinte Janik, dass das Steigen schon sehr nach Welle schreit und so stiegen wir immer höher – bis auf 3700m, wo wir dann mit vollen Klappen wieder absteigen mussten, um jedem Teilnehmer einen Flug am Tag zu ermöglichen. Die Landung war äußerst abenteuerlich bei ca. 40km/h Bodenwind aber für Janik eher Alltag. Der erste Tag endete mit sechs überaus glücklichen Teilnehmern und es wurde bis in die Nacht über die Erlebnisse gesprochen.

Der Dienstag (OLC) brachte ein völlig anderes Wetter – Thermik! Mein Fluglehrer war diesmal Richie, wir ließen uns etwas weiter schleppen und klinkten gleich im ersten Bart. Schnell kamen wir weiter Richtung Norden und die Optik war grandios. Am Auribeau angekommen (eine ca. 200m hohe Felswand) zog Richie die Klappen um den Hangflug direkt am Gelände zu demonstrieren. Der durch die Thermik bedingte Südwind, genannt Brise, brachte uns schnell wieder über die Hangkante. Und nochmal ging es unter Grat, diesmal durfte ich umsetzen, was mir gezeigt wurde. Mit drei Meter spannenden Gänsegeiern zusammen ging es dicht an der Felskante entlang wieder hoch. Der anschließende Flug war ein Genuss und Richie freute sich genauso wie ich über die vielen Kleinigkeiten.  

Der Mittwoch (OLC) bot zwar Nordwind, dieser war aber zu schwach um eine Welle auszulösen. Somit verbrachte ich mein 1,5h Flugfenster mit Richie über den Hinkelsteinen im Hangwind. Was nicht weniger spannend war als die vorangegangenen Flüge, denn es tummelten sich bis zu acht Flugzeuge auf engem Raum. Gutes Training also, um Hangflug mit anderen Flugzeugen zu üben.

Am Donnerstag machten wir zwar zwei Starts, aber beide konnten sich aufgrund der noch schwächeren Bedingungen nicht lange halten. Somit beschlossen wir früher aufzuräumen und eine kleine Wanderung über die Hinkelsteine zu machen. Pünktlich zum Sonnenuntergang waren wir auf dem Bergrücken und genossen die Aussicht über das Tal und erinnerten uns wie wir hier geflogen sind.

Der Freitag (OLC) brachte Nord-West Wind und ermöglichte etwas Hangflug über der Vaumase. Ziel war es weg von der Vaumase zu kommen, über den Authon steigen und von dort in die Welle hinter der Vaumase einzusteigen, wo sich schon Bilderbuch-Lentis entwickelten. Leider gings nicht hoch genug um den Authon zu passieren, somit blieb es beim Hangflug. Doch auch dieser Flug war nicht weniger beeindruckend und lehrreich, denn mit wieder vielen Flugzeugen auf gleicher Höhe war immer was geboten. Den Flug haben Jannik und ich dann mit etwas Heizen am Grat runter zum Flugplatz beendet – ein perfekter Abschluss!

Da der Samstag leider komplett verregnet war, machten wir einen Ausflug in die Schlucht von Verdon, optisch nicht weniger beeindruckend als die Tage zuvor, nur leider mit festem Grund unter den Füßen.

Abschließend war die Woche für mich und auch für alle anderen Teilnehmer ein geniales Event, das lange in Erinnerung bleiben wird. Der Flugbetrieb lief reibungsfrei (ja besser als zuhause) die Gruppe verstand sich auf Anhieb bestens und die Trainer lobten uns dafür und freuten sich mit uns.
Mein Dank geht an Janik und Richard, fürs Organisieren und Coachen, an die Teilnehmer welche sich nun im Freundeskreis befinden, und den CNVV.
Ich komme bestimmt wieder.

Tilman Longuet-Higgins

 

 

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