Wellenflug Panorama (Bildbereich links oben retuschiert)

Bericht von Christoph Schwaiger zum Wellenflug im Twin3 zusammen mit Martin Kulp am 14.12.2008
(Flugweg siehe OLC. Siehe hier für Erklärung Wellenfliegen):

Der F-Schlepp ist durch die Föhnturbulenz der tieferen Luftschichten ziemlich ruppig und mit vollen Ruderausschlägen versuchen wir hinter der hin- und hertanzenden Remo zu bleiben. Gute 2 km nördlich von Geitau klinken wir in 2700m (alle Höhen NN) aus und können - direkt in die Welle der Rotwand gefallen - bis 3100m steigen. Dank der in dieser Höhe laminaren Wellenströmung dürfen wir nun einen ruhigem Flug genießen. Wir beschließen zur Rotwand vorzufliegen und das Lee der Rotwand / der Abwindteil der Welle müssen durchflogen werden. Mit Sinkwerten um und über -5m/s verpuffen 600 Höhenmeter binnen kurzer Zeit. An der Rotwand steht aber die nächste, durch das Hintere Sonnwendjoch ausgelöste Welle und aus 2500m geht es spielerisch wieder über die 3000m Marke. Richtung Westen findet sich jetzt eine Welle nach der anderen und in den Leewellen des Schinders und der Blauberge fliegen wir westwärts. Anscheinend stehen diese heute bei den geschätzten 60km/h Südwind schön mit den weiter nordwärts gelegenen Bergen in Resonanz. Unsere Maximalhöhe mit knapp 3600m erreichen wir über Wildbad Kreuth. Dann fliegen wir wieder zurück nach Antersberg, um rechtzeitig vor Sunset wieder am Boden zu sein.

Unsere Wellen waren alle im blauen und ohne markierende Rotor- oder Lenticulariswolken. Von Zell am See über die Nordkette bis in die Lechtaler stand aber den ganzen Tag eine ewig lange und stationäre, wenn auch ziemlich faserige Föhnwolke (siehe Panoramabild oben). Wäre interessant gewesen, ob diese geschätzt ca. 5000m hohe (Pseudo-)Lenticularis-Linie nutzbar gewesen wäre. An sich wahrscheinlich schwierig, da für größere Höhen wieder weniger Wind als um 3000m vorhergesagt war, aber hätten wir noch mehr Zeit gehabt, wären wir wohl zu den Rotorwolken am Rofan und Guffert vorgeflogen.

Aber auch so waren die erlebten Eindrücke gigantisch. Faszinierend der Blick auf die Schneeschauer der Staubewölkung am Alpenhauptkamm oder wie der Sturm den Schnee von den zackigen Gipfeln des Karwendels fetzt! Und alleine die Tatsache, zu dieser Jahreszeit stundenlang im Segelflugzeug fliegen zu können, ist erhebend!

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