Nachruf Gerhard Wolf
Wir nehmen heute Abschied von unserem langjährigsten aktiven Mitglied, Gerhard Wolf. Er gehörte dem Verein über 43 Jahre an und ist am 12.04.2016 an Krebs gestorben.
Im September 1969, im Alter von 26 Jahren, begann er seine Flugausbildung in der Alpensegelflugschule Unterwössen. Bereits im Juli 1970 absolvierte er seinen ersten Alleinflug im Bergfalken.
Seinen ersten Luftfahrerschein für den Segelflug erwarb er im Oktober 1971 in Unterwössen. Im Laufe der Jahre kamen noch der Motorseglerschein, die Kunstflugberechtigung, die Fluglehrerberechtigung und der Ultraleicht-Flugschein hinzu.
Ab 1973 wurde der FC Condor Antersberg seine fliegerische Heimat. Hier hat er über 7000 Starts durchgeführt und 3000 Stunden in der Luft verbracht. Zudem hat er an vielen Fliegerlagern teilgenommen, unter anderem in Samedan, Reutte, Trieben und Nötsch.
Dabei hat er die unterschiedlichsten Flugzeugtypen geflogen, angefangen vom Holzflugzeug bis zum Kunststoff-Hochleistungssegelflugzeug.
1979 wurde Gerhard Fluglehrer für Segelflug und Motorsegler. In diesem Amt hat er unzähligen Segel- und Motorseglerflugschülern zum Flugschein verholfen. Mehrere Generationen von Vereinsmitgliedern haben bei ihm das Fliegen gelernt. Es lag ihm viel an einem reibungslosen Flugbetrieb, Verzögerungen durch Trödelei konnte er deshalb nicht leiden.
Viele Jahre davon war er auch Ausbildungsleiter. Seine Lehrberechtigung hat er erst 2010 auslaufen lassen.
Ab 1977 hat Gerhard sich auch als Motorseglerwart eingebracht. Er hat den Vereinsmotorsegler über 30 Jahre bis zu dessen Verkauf 2007 betreut. Ein großes Anliegen war ihm deshalb auch, sich um das als Ersatz beschaffte Ultraleichtflugzeug Savage als Flugzeugwart zu kümmern. Dank seines unermüdlichen Einsatzes bei der Instandhaltung und Reparatur gab es für die Savage seitdem nur selten Ausfallzeiten.
Egal, ob Rasenmähen, Tankstelle, Wasserversorgung, Stromgenerator, Winde, Seile, Benzin, Heizöl, Getränke – Gerhard war ständig für den Verein im Einsatz. Für jedes Problem hatte er eine Lösung.
Beim Einräumen der Flugzeuge in die Halle war er häufig unersetzlich.
Viele Flugtage sind erst dank seiner selbstlosen Hilfe beim Flugbetrieb problemlos möglich gewesen. Fehlte ein Windenfahrer oder ein Flugleiter – Gerhard sprang ein.
Wenn ein Pilot den Flugplatz mal nicht erreichte und auf einer Wiese außenlanden musste, war Gerhard jederzeit bereit, sich mit Auto und Anhänger auf den Weg zu machen, um ihn zurückzuholen.
Man konnte immer auf Gerhards Unterstützung zählen, wenn am eigenen Flugzeug etwas zu reparieren war.
Benötigte man einen Flugleiter oder einen Schlepppiloten während der Woche – auf Gerhard war Verlass.
Der Flugplatz in Antersberg war Gerhards zweite Heimat. Er hat es in den letzten Jahren sehr genossen, mit der Ka8 oder dem Twin seine Kreise in der Thermik über Antersberg zu ziehen.
Seinen unermüdlichen und selbstlosen Einsatz für unseren Verein, den FC Condor, werden wir schmerzlich vermissen.